Kastanie
Rosskastanie
Aesculus hippocasanum
Die Rosskastanie ist in Mitteleuropa nicht
heimisch, und ist erst Ende des 16.Jahrhunderts aus ihrem Verbreitungsgebiet
dem Balkan nach Westeuropa gelangt.
Auch wenn etliche Fachleute das Thema Kastanie
gerne umgehen oder der Meinung sind Kastanien können als Bonsai nicht
gestaltet werden bin ich gegenteiliger Ansicht. Schon vor 12 Jahren habe ich
begonnen Kastanien als Bonsai zu gestalten was sich aber als nicht so einfach
dargestellt ,und sehr viel Geduld abverlangt hat bis ein vorzeigbares Ergebnis
Bestand hatte.
Kastanien kann man leicht aus den im
Herbst abfallenden Früchten ziehen. Im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr
können auch unter Kastanienbäumen gekeimte einjährige oder zweijährige
Setzlinge ausgegraben werden, die zuerst in einem großzügigen Pflanzgefäß
weitergepflegt werden bis man sie dann im darauffolgenden Jahr in eine Bonsai
Schale pflanzt.
Stil
Alle bekannten, aufrechten Stilarten sind bei der Gestaltung möglich.
Standort und Temperatur
Die Kastanie ist ein Outdoor Bonsai und gehört somit
das ganze Jahr ins Freie. Sie liebt einen halbschattigen Platz in der Mittagszeit ist eine Schattierung dem wohlbefinden förderlich.
Pflegeanweisungen Kapitel Outdoor Bonsai / Überwinterung.
Blätter
Da die in der freien Natur an Bäumen
wachsenden fingerförmigen Blätter sehr groß sind und in der
Bonsaigestaltung große Blätter ein unproportionales Bild ergeben, ist es
wichtig rechtzeitig im Frühjahr ausgetriebene Blätter zu entfernen. Nach
ca.2 Wochen erfolgt dann ein weiterer Austrieb mit etwas kleineren Blättern.
So ist es möglich im laufe der Jahre ein
kleines Blatt zu gestalten.
Wurzeln
Der Kastanien Bonsai weist teilweise ein schönes
Oberflächenwurzelwerk auf
Schneiden
Ein Erhaltungsschnitt sollte im Herbst vorgenommen
werden. Ich habe die Erfahrung gemacht dass wenn man die im Herbst gebildeten
großen klebrigen Endknospen entfernt, sich die Seitenknospen besser
ausbilden und im Frühjahr eine bessere Verzweigung stattfindet
Drahten
Eine Formkorrektur durch Drahten ist in gewissen Zeitabständen immer wieder
erforderlich. Die beste Zeit aber ist der Herbst, da sich der Bonsai dort ohne
Laub zeigt. Denken Sie daran, zum Drahten gehört auch das rechtzeitige Enddrahten. Überprüfen Sie regelmäßig die gedrahteten Äste, denn der Draht muss, bevor er in die Rinde einwächst, entfernt werden.
Umtopfen
Junge Bäume werden alle 1-2 Jahre, ältere Bäume alle
3-4 Jahre umgetopft. Siehe Pflegeanweisung Allgemein " Umtopfen und
Wurzelschnitt"
Düngen
Während der Wachstumsphase von April bis Mitte September regelmäßig alle 2 Wochen
mit Flüssigdünger gießen.
In meinem Internet-Shop biete ich einen Spezial-Bonsai-Dünger an, den ich
seit Jahren selber mische und mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe.
Gießen
Mäßig, aber regelmäßig. Während des Sommers die Erde gleichmäßig feucht halten. Vermeiden Sie aber Staunässe!
Übersprühen fördert das Wohlbefinden. Im Winter leicht feucht halten.
Krankheiten
Der Befall von Miniermotten hat sich Europaweit
ausgebreitet, es handelt sich dabei um eine Art von Kleinschmetterling deren Larve
in den Blättern der Kastanie lebt
und zur vorzeitigen Blattverfärbung und Blattabwurf führt. Eine Bekämpfung
der Minirmotte durch Spritzmittel kann nur eine Erleichterung für die Pflanze
sein. Sinnvoll ist es befallenes Laub zu entfernen und im Mülleimer zu
entsorgen, denn auf dem Komposthaufen können sich die Eier zu Larven weiter
entwickeln und einen Neubefall begünstigen. Bisher hat der Befall nicht zum
Absterben der Bäume geführt, aber es besteht die Gefahr, dass geschwächte
Bäume von Wurzelpilzen befallen werden die dann den Bonsai absterben lassen.
© by Carmen's
Bonsai-Garten (Alle Rechte vorbehalten) Inhalt erstellt 2001